Einer militärischen Übung in Heilbronn. Als gelernter Küfer und Bierbrauer fand er in Pennsylvanien zunächst in einer Brauerei in West Overton Arbeit. Dort hat er wie sein Sohn August (IX, 35) berichtet, für die Brauerei Koks hergestellt, und zwar als erster im Distrikt Westmoreland, der jetzt in der Koks Erzeugung der Vereinigten Staaten an der Spitze steht. Von Ertrag seiner Arbeit und wahrscheinlich auch von dem väterlichen Erbe kaufte er von der Regierung um billiges Geld etwa 400 Morgen Land, meist Wald, in abgelegener Gegend. Noch 20 Jahre später, als sein Neffe Julius ihn auf seiner Farm besuchte, brauchte man, um von der nächsten Bahnstation Licippus dahin zu gelangen, eine dreistündige Wagenfahrt auf halsbrecherischen Wegen. In unendlich harter, zäher Arbeit gelang es dem nunmehrigen Farmer in Verein mit seiner wackeren Frau Agnes Katharina geb. Fuoß, die mit zwei Schwestern aus Leidringen bei Rosenfeld ausgewandert war, Schritt für Schritt das Land urbar zu machen und der stetig wachsenden Familie allmählich ein sicheres Heim zu schaffen.
Es ist eine Freude, die wenigen noch vorhandenen Briefe zu lesen, die er zwischen 1865 und 1895 seinem jüngsten Bruder Konrad geschrieben hat. Sie legen ebenso Zeugnis ab von der charaktervollen, sympathischen Persönlichkeit dieses echt deutschen Kulturpioniers wie von den Sorgen und Freuden des Farmerlebens; auch widerlegen sie in ihrem bescheidenen Teil die Behauptung unserer Kriegsgegner, die Deutschen verstünden sich nicht aufs Kolonisieren. Natürlich war sein Herzenswunsch, die Heimat noch einmal sehen zu dürfen, und wenn sich, wie dies in der Nachbarschaft der Fall war, Öl und Kohle auf seiner Farm gefunden hätte, dann wäre für ihn das erste gewesen, eine Reise nach Deutschland zu unternehmen. Diese Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt; dagegen hat, beiläufig gesagt, später sein Sohn August auf einer seiner Farmen wirklich Kohle gefunden, für deren Ausbeutung ihm eine Bergwerksgesellschaft eine namhafte Abfindungssumme bezahlte.
Christian war kein Abenteuer, der auf einem plötzlich eintretenden Glücksfall hoffte, sondern von Anfang an war er sich klar darüber, daß er nur auf dem dornenvollen Wege harter, geduldiger und planvoller Bauernarbeit sicher vorwärts kommen könne, zu der er als Brauer sich erst mühsam umstellen mußte. Wiederholt erbittet er den sachverstän-digen Rat seines Bruders Georg in Weinsberg, auch läßt er sich von