Geschichte des Geschlechts und über die Schicksale einzelner Stammesgenossen zu bieten. Aber hierzu gehören Quellen, und an solchen fehlt es leider fast ganz. Begreiflicherweise, wenn man bedenkt, daß die klein bürgerlichen Kreise, denen wir entstammen, sich nicht mit der Abfassung von Lebensbeschreibungen und gar von Denkwürdigkeiten befaßt haben. Auch die Aufbewahrung und pflegliche Behandlung von Urkunden, Briefen und sonstigen Familienpapieren wurden in vergangenen Tagen weniger Wert gelegt als heute. Und soweit solche vorhanden waren, werden sie bei den verheerenden Bränden, die im 16. und 18. Jahrhundert die ganze Stadt Weinsberg und im Jahre 1884 die Häuser unserer Verwandten heimsuchten, ein Raub der Flammen geworden sein. Hat doch die Registratur der Stadt dasselbe Los geteilt, indem sie bei dem großen Brand 1707 samt dem Rathaus verbrannt ist. Erst von diesem Zeitpunkt ab sind die Rats- und Gerichtsprotokolle erhalten.
In ihnen begegnet uns der Name Häberlen ab und zu, und auch in der 1880 herausgegebenen Chronik von Dekan Dillenius wird er widerholt erwähnt, mindestens so häufig wie der irgend einer anderen Weinsberg Familie, wenn man von den Beamten, Geistlichen und Lehrern absieht, deren Dienstantritt und Wirksamkeit gewissenhaft verzeichnet ist. Aber von einschneidender Bedeutung ist daß, was wir hier über unsere Voreltern erfahren, nicht. Manches hätte sich vielleicht den Akten der Bäckerzunft entnehmen lassen, der verschiedene unserer Ahnen angehörten und die in der zweiten Hälfte des 18, Jahrhunderts der Gerichtsverwandte Jakob Friedrich Häberlen (V,3) als Zunftsmeister geleitet hat; aber diese kultur-und lokalgeschichtlich interessanten Unterlagen scheinen in neuerer Zeit auch vernichtet worden zu sein. So kommt es daß wir bis ins 19. Jahrhundert hinein über die nähere Geschichte unserer Ahnen kaum unterrichtet sind.
Wir heute Lebenden, die wir mehr auf Überlieferung halten, müssen den nicht mehr gutzumachenden Fehler der Vergangenheit zu vermeiden suchen, indem wir den nach uns Kommenden die Möglichkeit verschaffen, sich über das Leben und Streben, das Schaffen und Sorgen ihrer Vorfahren zu unterichten, Darum ist es zu begrüßen, daß, vor allem wieder auf die Anregung von Johanna Häberlen hin, manche Vertreter der älteren Generationen ihre Erinnerungen an Eltern und Großeltern aufgezeichnet und einem im Werden begriffenen und weiter