den waren, und erst 25. November 1652 erklang zum ersten mal das Geläute der neuen, und zwar bei dem Leichenbegräbnis des Hannß Jakob Heberlin III,3) der nach nur sechsjähriger Ehe mit erst 29 Jahren starb. Die auffallend kurze Lebenszeit, die uns bei ihm und auch bei anderen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren auffällt, wird wohl mit ihren Grund haben in dem namenlosen Leid und Elend, das dieses Geschlecht zu erdulden hatte. Groß war die Zahl der Unterstützungsbedürftigen, die auf private Wohltätigkeit angewiesen waren. Als Wohltäter der Armen hebt das Totenbuch von 1677 des Gerichtsverwandten Hanns Balthas Heberlin (IV,5) ? Schwiegervater Jerg Staigenbauer hervor, der 40 Jahre Wirtembergischer Schulthaiß im nahen Gelmersbach gewesen war und, im Hause des Tochtermanns seinen Lebens- abend beschließend, "hausarmen Leuten" Brot backen ließ.
Kaum waren die tiefen Wunden, die der Dreißigjährige Krieg geschlagen hatte, etwas vernarbt, als mit mit den Raubkriegen des Luwigs XIV. abermals unruhige Zeiten kamen. Infolge der Nähe der Reichsstadt Heilbronn hatte auch Weinsberg wieder unter Durchmärschen und langgen Einquartierungen zu leiden. Nicht immer wird das Verhältnis zwischen Quartiergebern und Einquartierung so freundschaftlich gewesen sein wie damals während des pfälzischen Kriegs, wo an Neujahr 1689 bei der Taufe von Hanns Ullrichs Töchterlein Anna Maria der "Herr Abraham Steinbach, Sergeant in dem Chursächsisch Flemingschen Regi ment, damals hier einlogieret", Patenstelle übernahm. Vielleicht handelt es sich gleichfalls um die Patenschaft eines Quartiergastes, als am 17. Juli 1736 bei dem schon erwähnten Bernhard Ferdinand, dem Sohn des Beckenzunftmeisters und Gerichtsverwadten Jakob Friedrich, "Herrn Ferd.Wilh. Wolfarth, Fedprediger bei löbl. Kaiserl. Erb-Printzl. Württ. Regiment zu Fuß" Gevatter stand. Nachdem dieser inzwischen den Militärdienst aufgegeben hatte, übernahm er vier Jahre später als evanggelischer Prediger in Ravensburg auch die Patenschaft bei dem nächsten Kind Katharina Elisabetha, wobei er durch seine Schwester Jfr. Christine wolfartin, vertreten war. Er scheint, daß sein erstes Patenkind, Bernhard Ferdinand, insofern in die Fußstapfen des Paten getreten ist, als er, wie bereits erwähnt, als Soldat unter Friedrich dem Großen diente, ehe er sich daheim als Bäcker niederließ. Sein Sohn ist unser Ahherr Johann Georg.