Die Häberlen Seiten | HTML Buch
<<  0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  [18]  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34  35  36  37  38  39  40  >> 
 

den Tatsache, daß aus der Zahl der Reichsstädte entgültig gestrichen war.

Seit wann Weinsberg damals unter seinen Bürgern auch Häberlen zählte, können wir nicht nachweisen. Bestimmt aber können wir annehmen, daß unsere Ahnen das schreckliche Los teilen mußten, das der Stadt im Jahr 1525 widerfuhr. Sie mußte für die Bluttat der aufständischen Bauern, die in ihren Mauern den gefangenen Grafen Helfenstein und seine Ritter erbarmungslos in die Spieße gejagt hatten, furchtbar büßen. Der über die Bauern siegreiche Truchseß von Waldburg, der "Bauernjörg", ließ im Mai 1525 die ganze Stadt in Asche legen, ohne daß das geringste an Habe und Vieh geflüchtet werden durfte. Der Machtspruch der Österreichischen Regentschaft verbot auf ewige Zeitenden Wiederaufbau. Trotzdem die obdachlosen Bewohner ihre Unschuld nachweisen konnten. sollte es doch bei dem ebenso ungerechten als auch unmenschlichen Urteil bleiben; und erst bei Beginn des Winters wurde es dahin gemildert, daß Weinsberg als Dorf wieder aufgebaut werden durfte. Stadtmauern und Tore mußten abgebrochen werden, und den Bürgern wurden höchst demütige Bedingungen auferlegt. Erst nach der Rückkehr Herzog Ullrichs im Jahr 1534 konnten die Weinsberger darangehen, wenigstens den Ort von neuem zu befestigen, wenn ihnen auch die Wiedereinsetzung in die vollen städtischen Rechte noch einige Zeit versagt blieb.

Wie in ganz Württemberg war inzwischen auch in Weinsberg die Reformation eingeführt worden, und so kommt es daß die Weinsberger Häberlen evangelisch sind. zu den vielen segensreichen Maßnahmen, die der auf das Wohl von Staat und Kirche so eifrig bedachte Herzog Christoph traf, gehört auch die Einführung der Kirchenbücher. Sie gehen in Weinsberg bis 1571 zurück. Gleich auf der dritten Seite stoßen wir auf den Bürger Balthaß Heberlin. Damit bekommen wir feste Anhaltspunkte und können nun fortlaufend Generation auf Generation bis in die Gegenwart verfolgen. Freilich können diese Verzeichnisse im allgemeinen nicht viel mehr bieten als Namen und Daten, aber doch vermögen wir uns wenigstens einigermaßen eine Vorstellung zu machen von den Verhältnissen, in denen unsere Ahnengelebt haben.

Sie gehörten durchweg dem Handwerkerstand an, wie noch heute ein Teil ihrer Nachkommen. Doch waren sie, soweit wie wir sie zurückverfolgen