Allem, die sie kannten, unvergeßlich ist Christians Schwester Wilhelmine (IX, 7).Sie hieß überall nur das "Minele".durch eine Rückratsverkrümmung behindert und im frühen Kindesalter erblindet, wurde sie in der Blindenanstalt in Gmünd im Stricken und in feinen Handarbeiten ausgebildet. Bewundernswert war die Kunst, womit sie die mühsamsten Muster mit dem feinsten Garn ausführte, und staunenswert ihr gutes Gedächtnis, indem sie z.B. auch von entfernten Verwandten Vornamen und Geburtsdatum anzugeben wußte. Die Kinder lauschten begierig ihrer unerschöpflichen Erzählergabe.Rührend aber war die fromme, heitere Ergebung, womit die blinde ihr Los trug. Sie, der das äußere Licht versagt war, hatte die Gabe, Sonnenschein um sich zu verbreiten.Sie war, wie auch ihre frühere verstorbene Schwester "Bienele" (IX, 11) eine eifrige Methodistin.
Der nach dem Vater genannte Sohn Fritz (IX,9) war Steinhauer und machte im siebziger Krieg als Pionier die Belagerung von Belfort mit, um sich später in Regensburg als Bauunternehmer nieder zulassen. Nicht weniger als zwei Brüder und eine Schwester von ihm wanderten nach Amerika aus: August und Wilhelm nach Pennsylvanien, Christine als Gattin des Wirts Kretschmer in Gaildorf nach New Orleans.
Johann Georg, der andere in Weinsberg verbliebene Sohn des Ahnherrn, dessen Vorname er trägt, eröffnet die jüngere Weinsberger Linie. Er war Landwirt und Weingärtner und hat es, zusammen mit seiner Frau Christine geb. Simon durch Fleiß, Sparsamkeit und Gediegenheit trotz der großen Familie zum Wohlstand gebracht. Sein Anwesen ging auf seinem ältesten Sohn Fritz (IX, 23) über; dieser und seine Familie hießen, wie auch schon der Vater, die "Ochsenhäwwerle", wohl deshalb,weil sie statt mit Kühen mit Ochsen fuhren, vielleicht aber auch, weil das Haus neben dem Gasthaus zum Ochsen liegt. In Weinsberg blieben auch seine Brüder Heinrich (IX, 24, der "Hofhäwwerle", so genannt, weil sich zwischen seinem Anwesen und der Straße ein großer Hof befindet, und August (IX,25), der "Metzgerhäwwerle". So zeichnet sich diese Linie durch besondere Seßhaftigkeit aus.
Von den Geschwistern der drei eben genannten Söhne Georgs lebt noch der jüngste Sohn Gottlob (IX, 29), ehemaliger Bäckers und Gastwirt zum "Hirsch" in Obereisesheim, sowie die jüngste Tochter Luise (IX, 28) als Witwe des Bezirksnotars Remppis in Reutlingen. Auch