Stunde,daß Jesus verschied, sich jeglicher Speise enthalten. Der Jüngste, Konrad, trug bei seiner Konfirmation noch Frack und Zylinder. Bezeichnend für jene Zeit ist auch, daß er im Alter von vier Jahren draußen vor der Stadt auf den Armen seiner Mutter der Hinrichtung einer Kindsmörderin anwohnte. Er erinnerte sich noch der riesigen Menschenmenge, die Zeuge des schauerlichen Schauspiels war; mußten doch damals, um an den abschreckenden Beispiel zu lernen, bei der Urteilsvollstreckung die Schüler unter Führung der Lehrer zuschauen.
Hier haben sich seitdem auf fast allen Gebieten die Anschauungen und die Verhältnisse gewandelt! Dieser gewaltige Umschwung, der sich namentlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit seiner Indutrialisierung und mit der raschen Entwicklung von Technik und Verkehr vollzogen hat, spiegelt sich auch einigermaßen in den Lebensverhältnissen der folgenden Generationen wieder.
Unseres Ahnherr hinterließ sechs Söhne und eine Tochter. Von Ihnen sind sieben heute noch blühende Linien ausgegangen. Aber nur zwei von den sieben Kindern leben in der alten Heimat, Friedrich August (VIII, 2) und Johann Georg (VIII, 5).
Fritz hat nicht den Väterlichen Beruf des Bäckers ergriffen, sondern ist als Ratsdiener in den Gemeindedienst getreten. Es wird dies wohl damit zusammenhängen, daß er als ehemaliger Unteroffizier im 8. Infanterieregiment in Heilbronn Militäranwärter war, und das schon Großvater und Urgroßvater mütterlicherseits , nämlich die Stadtboten Burkhardt, sowie ein anderer Verwandter, Bischoff, dieses Amt bekleidedet hatten. Doch betrieb er neben seiner dienstlichen Tätigkeit noch Acker-und Weinbau wie sein Vater. Er bewohnte das Haus, das nach dem Brand im Jahr 1707 der Bürgermeister Bellon gebaut hatte. Dessen in Stein gehauenes Wappen, daß sich über der Haustüre befand, wurde nach dem Brand von 1884 beim Neubau über den Keller eingemauert.
Von den Söhnen des Fritz blieb nur einer, der Dekorationsmaler Christian (IX, 3)in Weinsberg und im väterlichen Hause. Nach dem Tode seiner tüchtigen Frau heiratete der stille fleißige Mann 1901 deren Schwester, verunglückten aber schon zwei Monate nach der Hochzeit, als er, mit dem neuen Anstrich einer Eisenbahnbrücke beschäftigt, das Herannahen des Zuges überhöhte, und starb kurz darauf in Heilbronner Krankenhaus. Sein Sohn Georg hat des Vaters Beruf und Haus übernommen.