Familienverband
der
Weinsberger Häberlen
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Nachrichtenblatt Nr.6 Dezember 1957
Am 13.10.57 fand in der Traube in Weinsberg der 6.Familientag der Weinsberger Häberlen und im Zusammenhang damit eine Mitgliederversammlung des Familienverbands statt. Die Tagung wollte wieder einmal die Verwandtschaft zu einem geselligen Treffen zusammenbringen, aber auch Klarheit darüber schaffen, ob das Interesse an unserem Familienverein noch so groß ist, daß es Sinn und Zweck hat, ihn weiterzuführen. Die Beteiligung an der Tagung war gut. Es waren über 60 Familienangehörige, darunter 16 Vereinsmitglieder erschienen. Manche, die sonst nie gefehlt hatten, konnten wegen Krankheit oder dringender Arbeit nicht teilnehmen. Die Weinlese hatte zum Teil schon begonnen. Die Erschienenen wurden während des gemeinsamen Mittagessens von Vetter Georg Häberlen - Weinsberg namens der Weinsberger Verwandtschaft begrüßt. An Stelle des durch Krankheit verhinderten Vereinsvorstande August Häberlen - Tübingen führte Vetter Eugen Kreeb - Degerloch den Vorsitz. Er erinnerte in seiner Ansprache an das Goethewort "Was Du ererbst von Deinen Vätern hast, erwirb es,um es zu besitzen". Mit diesem Wort sei nicht nur das materielle Erbteil, der Besitz an Hab und Gut, gemeint, sondern vor allem auch das ideelle Erbe, die durch die Zugehörigkeit zu einer angesehenen Familie überkommene Stellung in der Allgemeinheit; in dieser Beziehung habe unsere Familie, die zu den ältesten Geschlechtern von Weinsberg gehöre, gegenüber unseren Vorfahren eine große Verpflichtung; um den Familiensinn zu stärken und den Zusammenhalt der Familienglieder zu pflegen, sei vor rund 20 Jahren unser Familienverband gegründet worden,
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der seine Aufgabe durch Herausgabe eines Familienbuchs und eines Nachrichtenblatts, durch Forschungen über die Familiengeschichte und durch Veranstaltung von Familientagen zu erfüllen versucht habe. Es wurde dankbar daran erinnert, daß sich um den Verein, der nicht in das Vereinsregister eingetragen ist und sich im Sommer 1938 eine Satzung gegeben hat, ganz besonders verdient gemacht haben: unser Vorstand August Häberlen in Tübingen, der für das Familienbuch die Familiengeschichte verfaßt, seit dem Jahr 1934 auf sämtlichen Familientagen den Vorsitz geführt und der durch seine im Nachrichtenblatt veröffentlichten Familienforschungen zur genealogischen Untermauerung unseres Vereins sehr wesentlich beigetragen habe, sowie unsere Base Johanna Häberlen, die seit Bestehen des Vereins dessen Geschäfte, insbesondere die Kassenverwaltung geführt, das Nachrichtenblatt redigiert, die Veränderungen in der Familie registriert, die Familientage einberufen, die Herausgabe des Familienbuchs betrieben und gemeinsam mit ihrem Sohn Kurt die genealogische Übersicht dieses Buchs angefertigt habe und allezeit das belebende Element und die treibende Kraft für unseren Verein gewesen sei. Ohne die selbstlose und aufopfernde Tätigkeit dieser Base wäre der Verein schon längst wieder eingeschlafen. Diesen beiden Verwandten wurde der Dank der Versammlung für ihre verdienstvolle Tätigkeit ausgesprochen. Mit Bedauern wurde vermerkt, es habe, nachdem die seinerzeitigen Gründer des Vereins aus der älteren Generation zum großen Teil nicht mehr am Leben seien, den Anschein, daß die lebende insbesondere die jüngere Generation und besonders auch ein großer Teil der Weinsberger Vettern kein großes Interesse daran habe, den Zusammenhalt in unserer Verwandtschaft weiterzupflegen. Deshalb solle auf diesem Familientag von den Vereinsmitgliedern darüber abgestimmt werden, ob der Verein weitergeführt oder aufgelöst werden solle. Die Ansprache mündete aus in das gemeinsam gesungene Lied: Im schönsten Wiesengrunde.
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Nach der Mittagspause, die von vielen der Erschienenen zu einem Gang auf die Weibertreu benützt wurde, wurde die Frage des Fortbestands oder der Auflösung unseres Vereine behandelt. An der Diskussion beteiligten sich hauptsächlich die Vettern Rudolf Brügel - Geislingen und Oskar Rau Riedlingen, die sich beide warm für die Weiterführung des Vereins einsetzten. Die Abstimmung der Vereinsmitglieder hatte das Ergebnis, daß keine einzige Stimme für die Aufhebung abgegeben wurde. Der Wille, den Familienverband neu zu festigen, wurde erfreulicherweise durch den Beitritt von 12 neuen Mitgliedern unterstricher So hat dieser Familientag unserem Verein neuen Auftrieb gegeben und für seinen Fortbestand eine festere Grundlage geschaffen. Die neuen Mitglieder haben inzwischen gem. § 2 Abs. 2 der Satzung einen Vordruck für ihre schriftliche Anmeldung erhalten. Soweit dieser Vordruck nicht bereits mit der Unterschrift des neuen Mitglieds versehen zurückgesandt worden ist, wird dringend darum gebeten, dies sobald als möglich nachzuholen. An die neuen und an die alten Mitglieder ergeht die Bitte, den Beitrag von mindestens DM 3.-- jährlich auf unser Girokonto Nr. 34337 bei der Städt.Girokasse Stuttgart zu überweisen und nicht auf eine ausdrückliche Zahlungsforderung zu warten. Im geselligen Teil der Veranstaltung wurden von Vetter Karl Häberlen - Gaildorf zwei humoristische Mundartge-, dichte vorgetragen, die der am 27.5.1937 verstorbene Vetter Wilhelm Remppis verfaßt und auf früheren Familientagen zum besten gegeben hatte. Außerdem kamen Erinnerungen der am 27.11. 1936 verstorbenen Base Rosa Laiblin geb. Kreeb an das Haus ihrer,Großeltern Johann Georg Häberlen und Christine geb. Simon und an ihre Ferientage in diesem Großelternhaus zum Vortrag. Die .Tagung schloß mit einem Tanz, an dem sich die anwesende Jugend und zum Teil auch die ältere Generation mit Eifer beteiligte. Man hatte den Eindruck, daß sich die Erschienenen im Kreise ihrer Verwandtschaft recht wohl fühlten. Eugen Kreeb
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Für die neuen Vereinsmitglieder und für die, die sich nachträglich noch zum Beitritt entschließen, wird unsere Vereinssatzung hier bekanntgegeben.
Satzung des Familienverbandes der Weinsberger
H ä b e r 1 e n
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§ 1
Der Familienverband der Weinsberger Häberlen will den Zusammenhalt der
Nachkommen des Ratsverwandten Hans Häberlin, 1552 - 1625 in Weinsberg,
festigen, vor allem durch möglichst regelmäßig abzuhaltende
Familientage, Pflege der Familiengeschichte und Sammlung eines Familienarchivs.
Der Verein wird nicht in das Vereinsregister eingetragen.
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§ 2
Mitglieder des Vereins können werden, die volljährigen Nachkommen
des genannten Hans Häberlin einschließlich der von den Nachkommen
an Kindesstatt angenommenen Personen, sowie die Ehegatten und Witwen bzw. Witwer
von Nachkommen. Die Aufnahme erfolgt auf schriftliche Anmeldung beim Vorsitzenden
durch diesen. Die Mitgliedschaft erlischtdurch Tod, Austritt oder Ausschließung.
Der Austritt erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorsitzenden.
Wer den Beitrag trotz zweimaliger Mahnung nicht bezahlt, gilt als ausgetreten.
Die fälligen Jahresbeiträge sind noch zu entrichten. Die Ausschließung
erfolgt gegenüber Mitgliedern, die durch ihr Verhalten das Ansehen der
Familie und des Namens schädigen. Gegen die vom Familienrat zu verfügende
Ausschließung ist Berufung an die Mitgliederversammlung möglich.
§ 3
Organe des Vereins sind: 1) der Vorsitzende, 2) der Kassier, 3)der Familienrat,
zu dem außer dem Vorsitzenden und dem Kassier 3 weitere Verbandsmitglieder
gehören, 4) Die Mitgliederversammlung § 4
Der Verbandsvorsitzende wird von der Mitgliederversammlung gewählt. DerKassier
und die Mitglieder des Familienrates werden vom Vorsitzenden berufen.
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§5
In der Regel alle 3 Jahre soll ein Familientag stattfinden, der vom Vorsitzenden
mindestens 4 Wochen vorher einzuberufen ist und zu dem die Vereinsmitglieder
besonders einzuladen sind. Ort und Zeit des Familientages bestimmt der Vorsitzende.
Die beim Familientag anwesenden Vereinsmitglieder bilden die Mitgliederversammlung.
Diese ist beschlußfähig, wenn mindestens 10 Mitglieder anwesend sind.
Der Familienrat kann auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung
einberufen und muß dies auf Antrag von 1/3 der Mitglieder tun.
§ 6
Eine Satzungsänderung oder die Auflösung des Verbandes kann nur von einer ordnungsgemäß einberufenen Mitgliederversammlung beschlossen werden, wenn die Mitglieder mindestens 6 Tage vorher von der Absicht der Satzungsänderung oder der Verbandsauflösung verständigt worden sind. Beide Beschlüsse müssen mit einer Mehrheit von 3/4 Stimmen der anwesenden Mitglieder gefaßt werden.
§ 7
Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich mindestens DM 3.-- Beim Vorliegen besonderer Verhältnisse kann der Beitrag vom Vorsitzenden ermäßigt oder erlassen werden.
§ 8
In der Regel einmal jährlich wird ein Nachrichtenblatt herausgegeben, das
denMitgliedern unentgeltlich übersandt wird. Das Nachrichtenblatt enthält
Mitteilungen über den Verband und die Verbandsmitglieder, insbesondere
auch Nachrichten über den Stand der Familienforschung.
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§ 9
Bei Auflösung des Vereins ist das vorhandene Vermögen zur Unterstützung besonders bedürftiger Familienmitglieder zu verwenden. Über die Verteilung im einzelen entscheidet der Familienrat unter Auschluß des Rechtsweges.
Stuttgart, den 18,8-1938 Tübingen, den 21.7.1938
Der Kassier: Der Vorsitzende:
Johanna Häberlen August Häberlen
Der Familienrat:
Eugen Kreeb
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8. Bertha Häberlen geb. Gerst t
9. Otto Häberlen Forstmeister t
10. Else Häberlen geb. Pfau (Ostzone)
11. Frieda Sell geb. Häberlen Würzburg-Zelljainufer 105
12. Fridl Häberlen Zahnärztin Weinsberg
13. August Häberlen Weingärtner Weinsberg t
14. Georg Häberlen Malermeister Weinsberg
15. Karl Häberlen sen. Weingärtner Weinsbergt
16. Karl Häberlen jun. Weingärtner Weinsberg, Bahhhofstraße
32
17. Heinrich Häberlen Weingärtner u. Landwirt, Weinsberg (ausgeschieden)
18. Heinrich Häberlen Glasermeister Weinsberg, (ausgeschieden)
19. Eugen Häberlen Weingärtner Weinsberg (ausgeschieden
20. August Häberlen sen. Weingärtner Weinsbergt
21. Karl Häberlen Bierbrauereibesitzer, Gaildorf, Karl-Straße
22. Luise Häberlen Stgt.-Riedenberg Kohlerstraße 3
23. Lina Meyer geb. Kummer Wwe t
24. Hermann Häberlen Kaufmann Konstanz Mozart Straße 13
25. Felix Häberlen Zollrat i.R. t
26. Hans Rau Forstmeister t
27. Adolf Häberlen Kaufmann Trossingen Rosenstraße 4 t
28. Luise Remppis geb. Häberlen Reutlingen t
29. Thea Zimmer geb. Kreeb Reutlingen t
30. Lina Häberlen Kanzleisekretärin Stuttgart-W, (ausgeschieden)
31. Jakob Häberlen Briefträger t
32. Walter Häberlen Kaufmann München gest.
33. Rudolf Brügel Dekan i.R. Geißlingen/st., Parkstraße 13
34. Regine Häberlen geb. Honold gest.
35. Kurt Häberlen Bauingenieur Stuttgart-Degerloch, Freischützstraße
10
36. Mina Werner geb.Häberlen Weinsberg (ausgeschieden)
37. Emilie Warth geb. Häberlen Stgt.-Untertürkheim Strümpfelbacher
Straße 12
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38. Luise Pflugfelder geb. Häberlen Neckargartach, (ausgeschieden)
39. Gertrud Hild, Calw (ausgetreten)
40. Theo Remppis Forstmeister a.D. Stammheim, Kreis Calw
41. Walter Häberlen Elekt.Ing. München-Erding Rote Kreuzstraße
22
42. Bruno Walliser Studienrat Riedlingen /D. Kolping Straße 27
43. Edlef Sell Würzburg-Zell, Mainufer 105
44. Lieselotte Dorsch geb. Häberlen Hösslinsülz
45. Karl Eitle Pfarrer i.R. Großaspach Kr.Backnang, Gartenstraße
6
46. Oskar Häberlen Kaufmann Tuttlingen, Kreuzstraße 20
47. Charlotte Häberlen z.Zt. Berlin
48. Hilde Häberlen Direktorin der Frauenarbeitsschulen Reutlingen, Kant
Straße 7
49. Konrad Häberlen techn. Kaufmann Stgt.-Bad Cannstatt, Katzensteigstraße
21
50. Hedwig Laiblin geb. Kreeb Korntal Friederich Straße 48
51. Margarethe Meinecke geb. Häberlen Stgt.-Bad-Cannstatt, Theodor--Veiel
Straße 62
Ehrenmitglied: Gottlob Häberlen Ann Arbor/Michigan USA
Am 13.10.1957 neu aufgenommene Mitglieder:
52. Ruth Häberlen Buchhalterin Brackenheim, Heilbronner-Str.4
53. Lore Bender Dir.Sekretärin Obereisesheim, Alte Schulstr.5
54. Elsa Bender geb. Siegmann Obereisesheim, Alte Schulstr.5
55. Hans Joachim Kreeb Kaufmann Stuttgart-Möhringen, Im alten Park 4
56. Dr. Heinz Kreeb Ravensburg Hirschgraben
57. Albert Häberlen Weingärtner u. Landwirt Weinsberg
58. Albert Häberlen (Amerikaner) Weinsberg
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59. Anneliese Simon Weinsberg
60. Georg Häberlen Landwirt u. Bierbrauer Gaildorf, Karl Straße
61. Lydia Häberlen Rote Kreuz-Schwester Göppingen, Krankenhaus
62. Hedwig Blätzinger geb. Häberlen z.Zt. Weinsberg
63. Käte Kaiser geb. Häberlen Weinsberg Kernerhaus
64. Dr.med. Herbert Eitle Göppingen, Burgstraße
Im Namen und Auftrag des Vereinsausschusses:
mit verwandtschaftlichem Gruß
gez. Johanna Häberlen | ||
gez. Gustav Häberlen | ||